Samstag, 24. Januar 2015

Friedhof 'Heiliger Sand' in Worms


Der Friedhof 'Heiliger Sand' in Worms ist der älteste erhaltene Jüdische Friedhof in Europa. Auch wenn man das genaue Datum der Erstbelegung heutzutage nicht beziffern kann, so ist der älteste, noch erhaltene Grabstein aus dem Jahr 1059 datiert. Der älteste, noch lesbare und damit namentlich zuzuordnende Grabstein stammt aus den Jahren 1076/1077. Er erinnert an Jakob ha-Bachur. Damit weist er eine um rund 350 Jahre ältere Geschichte auf, als der in der gesamten Welt bekannte Jüdische Friedhof in Prag.


In Worms, einer der drei SCHUM-Städte, hat man um 1034 eine Synagoge errichtet. Man geht davon aus, dass der Friedhof zur selben Zeit, direkt hinter der damaligen Stadtmauer, entstanden ist.
Die drei SCHUM-Städte, dass sind Speyer, Worms und Mainz, abgeleitet von den hebräischen Anfangsbuchstaben der Städtenamen. Alle drei Städte haben damals in der Jüdischen Welt eine große Rolle gespielt. Vor allem Worms, das damals als das kleine Jerusalem bezeichnet wurde, mit seinen Rabbinern und Gelehrten,war von großer Bedeutung. Viele von ihnen haben ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof 'Heiliger Sand' im sog. Rabbinertal gefunden. Dieser Tatsache ist es geschuldet, dass der 'Heilige Sand' heute bei den Anhängern des Jüdischen Glaubens in der gesamten Welt als Wallfahrtsort gilt. 

Montag, 19. Januar 2015

Gustav Schwab - Theologe, Dichter und Schriftsteller

* 19. Juni 1792 in Stuttgart / † 04. November 1850 in Stuttgart


Gustav Schwab hat seine Kindheit und Jugend in Stuttgart verbracht. Zum Studium von Philologie, Philosophie und Theologie ging er nach Tübingen. Im Anschluss daran war er für 20 Jahre bis 1837 an einem Gymnasium in Stuttgart als Professor beschäftigt, bevor er Pfarrer in Gomaringen wurde. Doch schon wenige Jahre später, 1841, kehrte Schwab wieder nach Stuttgart zurück und hat das Amt des Stadtpfarrers an der Leonhardskirche übernommen.




Ab 1845 hat Gustav Schwab als Oberstudienrat die Leitung der Höheren Schulen Württemberg übernommen.

Sonntag, 18. Januar 2015

Wilhelm Hauff - Dichter und Schriftsteller

* 29. November 1802 in Stuttgart / † 18. November 1827 in Stuttgart


Die ersten Lebensjahre hat Hauff mit seinen drei Geschwistern in Stuttgart verbracht. Als sein Vater 1809 verstorben ist, ist seine Mutter mit ihm und seinen Geschwistern nach Tübingen gezogen.
Nach Schule, Theologie-Studium an der Universität Tübingen und Promotion zum Dr.Phil. 1824 war Wilhelm Hauff für zwei Jahre als Hauslehrer in Stuttgart tätig.

Nach dieser Erfahrung ging Hauff durch Frankreich, die Niederlande und Norddeutschland auf Reisen. Nach seiner Rückkehr wurde er im Januar 1827 Redakteur bei des Cottaschen Morgenblattes für gebildete Stände.
1827 hat Wilhelm Hauff seine Cousine Luise Hauff geheiratet. Deren gemeinsame Tochter Wilhelmine kam am 10. November 1827, nur 8 Tage vor Hauffs Tod, zur Welt. 

Montag, 12. Januar 2015

Bestattungsmuseum Wien


 Der kleine Furgon
© B&F Wien, Goldeggasse 9
Das Wiener Bestattungsmuseum gibt einen umfangreichen Einblick in 
den Wiener Bestattungskult. Die Bilder sind der Homepage des
Wiener Bestattungsmuseum entnommen
Am 13. Oktober 2014 hat das          Bestattungsmuseum Wien neu eröffnet, direkt auf dem Zentralfriedhof. 
Auf rund 300m² bietet es um die 250 Ausstellungsobjekte. Sie zeigen Bildmaterial von verschiedenen Bestattungszeremonien, genauso wie einen originalen Fourgon aus dem vorherigen Jahrhundert, oder verschiedene Uniformen und Trachten. Ergänzt wird die Ausstellung von Objekten, als man noch die Furcht in sich trug, bei lebendigem Leibe begraben zu werden. So sind z.B. ein Herzstichmesser genauso zu sehen, wie ein sog. Rettungswecker.

Das Bestattungsmusem Wien war im Zuge der 'Lange Nacht der Museen' bereits zu Gast im Bestattungshaus Haller in Stuttgart. Dort wurden wunderbare Einführungen in den noch heute ausgeführten Bestattungskult der österreichischen Hauptstadt gegeben. Noch heute kann man Beisetzungen mit prunkvollen Kutschen, Uniformierten, Orchester-Darbietungen und vieles mehr bei einer Wiener Beisetzung erleben. Denn die Wiener pflegen bis heute einen ganz eigentümlichen Bestattungskult. 
'Die schöne Leich' steht nicht nur für ein besonderes und aufwändiges Begräbnis, sondern spiegelt vor allem auch die Lebenshaltung der Wiener Bevölkerung unter dem Motto 'Der Tod ist unvermeidlich' wieder.

Dienstag, 6. Januar 2015

Stuttgarter Friedhofsführer - Ein Wegweiser zu Gräbern bekannter Persönlichkeiten

Erschienen 2012 im Silberburg-Verlag
Wie der Untertitel schon erahnen lässt, bietet der Stuttgarter Friedhofsführer eine wunderbare Möglichkeit den Grabstätten berühmter Persönlichkeiten, welche in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, einen Besuch abzustatten. 
Neben gut lesbaren Lageplänen, auf denen die jeweiligen Gräber eingetragen sind, bietet der Führer viele Informationen der beigesetzten Persönlichkeiten incl. einer fotografischen Darstellung der jeweiligen Grabstätte, was deren Aufsuchen relativ einfach macht. Dies ist bei manchen Grabstätten doch sehr hilfreich, da manches Mal die Namenszüge oder Daten nicht mehr lesbar sind und die Grabstätten ohne vorhandenes Bildmaterial nur schwer aufzufinden sind.
Neben den Ausführungen zu den verschiedenen Persönlichkeiten, bietet der Friedhofsführer auch viele Informationen rund um die jeweiligen Friedhöfe, wie deren Entstehungsgeschichte, deren Größe, oder auch Anzahl der vorhandenen Grabstellen. Ergänzt werden diese Angaben durch die Anschrift und die Anbindung an den ÖPNV benannt.

Den fünf geschichtlich relevanteren Friedhöfen, Fangelsbachfriedhof, Hoppenlaufriedhof, Pragfriedhof, Uffkirchhof und Waldfriedhof sind die ersten 115 Seiten des Buches gewidmet. Auf den restlichen rund 60 Seiten werden 20 weitere Friedhöfe der Stadt mit Gräbern bekannter Persönlichkeiten vorgestellt. Zudem ist ein kurzes Kapitel am Ende des Buches noch den Kirchengräbern und Grablegen, wie z.B. in der Schlosskirche im Alten Schloss, oder auch der Grabkapelle auf dem Württemberg gewidmet.

Sonntag, 4. Januar 2015

Friedhof Lilienthalstraße in Berlin

Der Friedhof Lilienthalstraße in Berlin-Neukölln wurde in den Jahren 1938 bis 1941 als neuer Standortfriedhof als Begräbnisstätte für gefallene Soldaten angelegt. Sowohl dessen Planung, wie auch dessen Durchführung erfolgte durch das damalige Heeresbauamt. Der zuständige Architekt Wilhelm Büning ist bishin vor allem durch seine Entwürfe für Villen bekannt gewesen. Auch war Büning neben Otto Rudolf Salvisberg und Bruno Ahrends einer der Architekten der 'Weißen Stadt' in Berlin-Reinickendorf, welche in den Jahren 1029 bis 1931 errichtet wurde
Die offizielle Einweihung erfolgte am 10. Mai 1940 durch den evangelischen Feldbischof der Wehrmacht.


Im 1981 erschienen Buch 'Berlin und seine Bauten' von Klaus Konrad Weber beschreibt der Autor die Arbeit von Büning zu diesem Friedhof wie folgt: 'Durch ein wuchtiges, dennoch feingliedriges Tor soll der Trauerzug den Bereich der Welt und des Lebens verlassen, über wenige Stufen aufwärts steigen zu der aus Quadern errichteten, monumental aufgefassten Feierhalle, dem Tempel des Vaterlandes; dessen Inneres wird von oben belichtet, ist damit von dem umgebenden Alltag abgeschlossen, empfängt sein Licht aus höhreren Regionen, öffnet sich gleichsam zum Geistesreich. Die Gesamtanlage ist streng symmetrisch geordnet. Das Blockhafte der Außenarchitektur wie auch das unübertreffbar Einfache (aber nicht nüchterne) des Innenraums stimmen sowohl zu den baukünstlerischen Ansichten der Frühromantik als sie auch an die vorangegangene Phase in Bünings Schaffen anknüpfen, wenn auch unter erheblich geänderten Bedingungen. Ein sogenannter Nazibau, der eigentlich keiner ist, oder, wenn man will, der einzige künstlerisch nicht misslungene.'



Freitag, 2. Januar 2015

Wie man den digitalen Nachlass regelt


zdf heute

Am 23. November 214 hat sich das Zweite Deutsche Fernsehen einem interessanten und nicht unwichtigem Thema gewidmet, dem Digitalen Nachlass.
Im Gegensatz zu früher hinterlassen Verstorbene nicht mehr nur materielle Werte, sondern auch Unmengen an Daten in der digitalen Welt. Egal ob bei Facebook, Twitter, Instergram, Google+, oder wie sie alle heißen.
Aber nicht nur in den vielen sozialen Netzwerken, sondern in Clouds werden Bilder abgelegt, bei online-Versandhäusern und auf den verschiedenen Plattformen Käufe und Verkäufe getätigt, die Steuererklärung wird online erledigt. So wie diese wenigen Beispiele lassen sich unzählige weitere aufzählen. Und diese Aktionen sind in der Regel alle mit Passwörtern geschützt, was es den Hinterbliebenen noch mehr erschwert, diese Dinge abzuwickeln und aufzulösen. Dies wiederrum kann zu nicht unerheblichen Folgekosten der Hinterbliebenen führen. Neben den Kosten gilt es aber auch zu klären, wer überhaupt Zugriff auf die Daten erhalten soll, wer darf an das eMail-Konto, wer soll die evtl. begonnenen Geschäfte abschließen und vieles mehr.
Somit sollten wir alle, die sich in der digitalen Welt bewegen, nicht nur mit unserer materiellen Nachlassregelung auseinandersetzen, sondern auch mit der Digitalen, und diese regeln. Auch im Sinne unserer Hinterbliebenen.
Unterstützung und Hilfestellungen geben z.B. die seitens des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen in ihrer jüngst gestarteten Kampagne 'Machts gut'. 
Daneben sind im Netz mittlerweile auch viele kommerzielle Anbieter für die Nachlassregelung zu finden. Von diesen ist jedoch abzuraten, da sie so auf einfachem Wege an sämtliche Daten gelangen können. Besser ist es, seine Passwörter und Daten z.B. auf einem USB-Stick, oder hinterlegten Listen sauber zu notieren, auf die Hinterbliebenen dann entsprechend zurück greifen können.